Der Begriff „Religion“ umfasst eine Vielzahl unterschiedlicher Weltanschauungen, die den jeweiligen, individuellen Glauben prägen. Je nach Religion kann an keinen, einen oder mehrere Götter, übersinnliche Wesen oder Kräfte geglaubt werden, die in unterschiedlichem Ausmaß auf die Vorgänge in der Welt einwirken können. Meist gibt es Religionsstifter oder Propheten, die religiöse Texte formuliert und niedergeschrieben haben, die später für „heilig“ erklärt wurden. Aus diesen religiösen Quelltexten werden schließlich normative und moralische Werte abgeleitet.
Den Lehren dieser heiligen Texte folgen religiöse Menschen in unterschiedlichem Ausmaß. Manche versuchen, durch religiöse Praktiken und Rituale (z. B. das Gebet) Kontakt zu übernatürlichen Wesen oder Kräften aufzunehmen und den Vorgaben ihrer Religion zu folgen. Religionsgemeinschaften, deren Glaube von vielen Menschen geteilt wird, nennen sich Weltreligionen und haben historisch zahlreiche Wechselwirkungen mit unterschiedlichen menschlichen Kulturen gehabt, die bis heute bestehen. In Deutschland ist die Zahl der Angehörigen der christlichen Großkirchen stark rückläufig, sodass die Konfessionsfreien (Menschen, die keinem religiösen Bekenntnis angehören) in Deutschland derzeit die größte Gruppe bilden.
Religionen können sehr unterschiedliche Auswirkungen haben. Es gibt Menschen, die sie als Ressource, Orientierung im Leben und als sinnstiftend empfinden. Andere verbinden Religion eher mit negativen Erlebnissen wie Krieg, Unterdrückung und Einengung (z. B. Missbrauchsskandale der christlichen Großkirchen).