In der Fachwelt gibt es keine allgemein anerkannte Definition für den Begriff „Sekte“, weshalb dieser heute häufig aus Sorge vor Stigmatisierung vermieden wird. Für Ausstiegsmotivierte oder Aussteiger aus als Sekten wahrgenommenen Gruppen kann der Begriff jedoch auch befreiend wirken, da er den radikalen Anteil benennt und bei der Abgrenzung hilft, ein Leben unabhängig von der Sekte aufzubauen.

 

Traditionell sind Sekten Glaubensgemeinschaften, die sich von einem „Mutterglauben“ abgespalten haben und ihre Lehren und Glaubenspraktiken eigenständig organisieren und umsetzen. Historisch gesehen war das frühe Christentum eine jüdische Sekte.

 

Heute zeigen sich sektenartige Strukturen im Vergleich zu ihrem „Mutterglauben“ oft konservativer, restriktiver, fundamentalistischer und sozial sowie finanziell bindender. Diese Merkmale können in unterschiedlichen Gemeinschaften stark variieren.

 

Beispiele für religiöse Sekten (evangelikal) sind die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen), Zeugen Jehovas, Siebenten-Tags-Adventisten, Hillsong Church und International Christian Fellowship (ICF).